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von Thomas Lipke

Studiengangsmanagement (Begleitung des Studiengangsmanagements mit Kennzahlen)

Einleitung

Das Studiengangsmanagement an einer Hochschule umfasst die institutionalisierte, professionaliserte und ganzheitliche Betreung eines Studiengangs (im gesamten Lebenszklus) und der dazugehörigen Bewerber:innen und Studierenden. Es beinhaltet dabei sowohl vorgelagerte Aufgaben: Öffentlichkeitsarbeit, Marketing sowie akademische Beratung und Information als auch Aufgaben innerhalb der administrativen Begleitung eines laufendenen Studiengangs vor allem im Sinne der Studien- und Prüfungsorganisation und der verwaltungstechnische Abbildung und Implementierung eines Studiengangs. Darüberhinaus ist das Studiengangsmanagement eingebettet in das Qualitätsmanagement der Hochschule.


Daneben durchläuft ein Studiengang innerhalb einer Hochschule einen Lebenszyklus vom Entwurf bis zur Einstellung eines Studiengangs. Dieser Zyklus wird in der Folge als Prozess mit idealtypischem Ablauf dargestellt. Das hier vorliegende Nachschlagewerk beschreibt die Möglichkeiten zur Begleitung des hochschuleigenen Studiengangsmanagement durch das Kennzahlensystem SuperX. Dabei orientiert sich das Werk an einem idealtypischen Prozess "Studiengangsmanagement" an einer Hochschule und zeigt auch auf, an welchen Stellen im Prozess welche Berichtssets und Kennzahlen zur Unterstützung und Begleitung des eigenen Studiengangsmanagements herangezogen werden können.

Der Prozess, die Prozessdarstellung erheben dabei keinen Ansrpuch auf Vollständigkeit, sondern ordnen einzelne Berichte und Kennzahlne einzelenen Aufgabenstellungen zu. Der Prozess dient dabei der Orientierung, jedoch können einzelne Berichte und Berichtssets in unterschiedlichen Prozesse und bei unterschiedlichen Aufgaben mehrfach auftauchen.

Zusätzlich werden Baustellen aufgezeigt an denen eine künftige Unterstützung durch Kennzahlen und Berichtssets möglich scheint, die heute aber noch nicht entwickelt sind. Sollten Sie Interesse haben an der einen oder anderen Stelle einen solchen Bericht (mit) zu entwickeln, so schreiben Sie eine Mail an info@memtext.de

Prozess Studiengangsmanagement

Einrichtung eines Studiengangs

Studiengang entwickeln

Kapazität berechnen

Zulassungsbeschränkung einführen

Ist zu erwarten, dass gegenüber der berechneten Kapazität ein deutlich höheres Potential an Studieninteressierten in den Studiengang eingeschrieben werden wollen, so wird über eine Zulassungsbeschränkung und, je nach STG unterschiedliche Zulassungsverfahren gesteuert, ob und wieviele der Bewerber.innen ein Agebot erhalten, um dann auf Basis dieser Angebot - im Sinne der Kapazität - die benötigten Einschreibungen zu realisieren.


Im Wesentlichen unterscheidet man dabei:

  • bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge,
  • Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung, die über das dialogorienbtierte Serviceverfahren (DoSV) koordiniert werden,
  • Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung (mit manuellem NC bzw. NC-Verfahren, mit und ohne vorgelagerte Verfahren zur Eignungsfeststellung),
  • zulassungsfreie Studiengänge (ggf. mit Eignungsfeststellung).

Zulassungsbeschränkungen können dabei nur für einzelne FS im Sinne der RSZ vorhandensein (beispielsweise nur für das 1.FS eines STG) oder sie umfassen möglicherweise individuell jedes Fachsemester der RSZ eines Studiengangs (beispielsweise Zulassungsbeschränkungen je FS vom 1. bis zum 6. FS). Werden Studiengänge sowohl für ein SS als auch für ein WS zum Einstieg angeboten, so wird es auch für die beiden Semester entsprechende Verfahren für das 1. FS geben. Zulassungszahlen werden in der Regel innerhalb einer Hochschulen durch dei Hochschulleitung in Rücksprache mit dem zuständigen Ministerium für ein Studienjahr festgelegt. Das Risiko der Überbuchung trägt dabei die Hochschule. Somit wird in der Regel die Überbuchung auch durch die Hochschulleitung festgelegt.


Für die Begleitung einzelner Zulassungsverfahren sind u.a. folgende Kennzahlen zu erheben und betrachten:


Bewerberaufkommen:


Das Bewerberaufkommen zeigt auf wieviele Bewerbungen (je Studiengang) eingegangen sind und unterscheidet dabei in gültige Bewerbungsanträge (nimmt am weiteren Verfahren teil) und in Bewerbungsanträge, die vom weiteren Verfahren ausgeschlossen wurden (inkl. Nennung von Gründen). Die Menge der ausgeschlossenen Anträge lässt eventuell Rückschlüsse auf die Aussendarstellung zu, sind vielel Anträge ausgeschlossen worden, so kann dies möglicherweise an unvollständiger Information liegen und deutet auf ein eventuelles Informationsdefizit hin.


Überbuchung (für NC-Verfahren):


Bei NC-Verfahren wird mit einer Überbuchung gearbeitet. Diese versucht im Vorfeld auszugleichen, dass nicht alle Angebote auch in eine Einschreibung übergehen. Dies kann sowohl hochschulintern begründet sein: Bewerber:in hat mehr als einen Antrag abgegen und erhält für mehr als einen Antrag ein Angebot. Oder die Ursachen liegen außerhalb der Hochschule, wenn ggf. das Angebot einer andrern hochschule angenommen wird.
Die Überbuchung wird sowohl in Prozenten als auch in absoluten Zahlen angegeben und orientiert sich sowohl an Erfahrungswerten aus vergangenen Verfahren als auch an dem zu erwartenden Verhalten von Bewerber:innen auf ein entsprechends Angebot.
Es werden zwei Arten der Überuchung unterschieden:

  • statische / einmalige Überbuchung: Es wernden einmalig Zulassungsnagebote ausgesprochen. In diesem Schritt wird statisch einmal um einen vorher zu ermittelnden Wert überbucht. diese Gesamtkapazität enthält dann den ursprünglichen Wert der Kapazität und die absoliute Zahl der Überbuchungen: Gesamtkapazität (GK) = Kapazität (K) + Überbuchung (Ü).
    Beispiel: Ein Studiengang x hat eine Kapazität von 100 Plätzen. Aufgrund der Erfahrungen der vergangene Jahre wird eine Überbuhcung von weiteren 200 % festgelegt. Dies bedeutet eine Überbuchung in absoluten Zahlen von 200 Plätzen. In der Folge wird die Gesamtkapazität wie folgt berechnet: K: 100 + Ü: 200 = GK: 300 Plätze
  • dynamische Überbuchung:

Grenzwerte / NC-Ränge:


Einschreibeverhalten:




SuperX unterstützt mit unterscheidlichen Berichten, sowohl die Sicht auf aktuell laufenden Zulassungsverfahren als auch die Nachbetrachtung von Zulassungsverfahren. Dabei sind auch Vergleiche zu Verfahren in der Vergangenheit möglich. Ein Vergleich des Bewerberaufkommens im Vergleich zu anderen Hochschulen ermöglicht aktuell das landesweite Datawarehouse ***, siehe dazu die entsprechenden Hinweise und Berichtsmöglichkeiten für ein Benchmarking unter [(Begleitung_des_Studiengangsmanagements_mit_Kennzahlen)#Studiengang_vergleichen|Studiengang vergleichen]

Berichte und Kennzaheln für bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge

Es wird auf die umfangreichen Berichtsfunktionen im DoSV-Portal hingewiesen.


Zusätzlich stehen folgende Berichte zur Verfügung:

Studiengang technisch abbilden

Studiengang in Betrieb nehmen

Regelmäßige Qualitätssicherung eines Studiengangs

Studeingang analysieren

Studiengang vergleichen

Schwachstellen des Studiengangs herausstellen

Studiengangsänderungen kontrollieren / überwachen

Weiterentwicklung eines Studiengangs

Maßnahme planen

Änderung simulieren

Studiengang inhaltlich anpassen / ändern

Zulassungsbeschränkung anpassen / ändern

Studiengangsaufhebung

Studiengang einstellen

Studiengang dokumentieren